Bedeutungsloser Sex oder

…. Mensch hab ich mich verändert

und ich glaube nicht, dass das nur eine Phase ist. Sondern ich
denke, dass sich da bei mir grundsätzlich etwas geändert hat.

Vor ein paar Jahren hatte ich eine interessante Diskussion mit
einem Herren von Blog (weshalb ich auch heute daran erinnert
werde), der meinte – wenn ich Single sei – sei ich die
Traumfrau schlecht hin – in einer Beziehung würde ich mich
verwandeln.

Er meinte damit, dass ich außerhalb von Gefühl und Liebe eben
immer sehr offen war sexuell. Ob zu zweit oder mit mehreren –
solange keine Gefühle im Spielen waren – war alles möglich und
mit im Grunde alles egal – oder ja – vielleicht sogar auch recht.

Für einen Mann, der gerne alles ausprobiert und der nicht monogam
veranlagt ist, war ich insofern die Traumfrau.

Bei Gefühlen und in der Beziehung ging das nicht mehr. Eigentlich
halte ich mich darin für relativ normal – aber das Gespräch hat mir
zu denken gegeben, weil ich eben durch diese „Lockerheit“ wenn
ich solo bin, eben auch mit solchen Männern zusammen kam.

Hab ich sie also getäuscht? Hab ich ihnen nicht gezeigt, wie ich
wirklich bin? Dass ich Monogam bin?

Nicht bewusst … aber wenn ich mit Männern schlafe für die ich
nichts empfinde – was sollte es mich stören, was sie sonst so treiben,
schließlich haben sie ja auch kein Anrecht auf mich.

Verändert hat sich aber vor allem in meinem Kopf – dass ich
auf Sex ohne Liebe verzichten kann. Es ist es nicht wert. Es
fühlt sich Scheiße an – wenn man den Unterschied kennt.

So geht es zumindest mir. 😦

Und es ist nicht das, was ich will.

In meinen früheren „Singlezeiten“ fühlte ich mich dagegen sehr
getrieben. Zwar hatte ich keinen Partner aber ein starkes Verlangen
nach Sex. Was mich dazu trieb im Grunde Männer zu benutzen.

Auch damit habe ich mich nicht wohl gefühlt. Denn selbst, WENN
diese Männer es so wollten – ich sie in meinem Kopf nur für meine
Bedüfnisse egoistisch – instrumentalisiert habe. Und dafür musste
ich sie noch nicht mal besonders leiden können.

Manchmal fand ich es sogar fürchterlich, wenn sie nur die Klappe
aufmachten um sowas wie Konversation zu betreiben. Da ging dann
wirklich sowas in meinem Kopf vor wie: Boah – halt doch die Schnauze
– das interessiert mich doch gar nicht – oder so ein Gedanke wie: SO –
jetzt kannst du wieder gehen.

Ich hab mich damit selber nie wohl gefühlt. Denn erstens sah ich
mich als ein Opfer meiner Triebe (ich musste Sex haben) und zum
anderen fand ich mich mit den Gedanken nicht gerade selber sympathisch.

Es ist mir auch egal, wie andere sind – wenn sie Sex und Liebe trennen
können und es ihnen gefällt und sie sich dabei gut fühlen – dann sollen
sie von mir aus so Leben wie sie leben.

Aber für mich ist es nichts mehr. Von daher bin ich jetzt – und so, wie
ich mich verändert habe – näher an der Person dran, die ich dann eben
auch bin in einer Beziehung.

Ich liebe Sex – keine Frage. Aber liebloser Sex kommt mir billig vor.
Ich fühle mich dabei schlecht und zum Schluß bleibt sowas – wie die eigene
Verachtung – entweder für die fehlende Wertschätzung der Partner mit
denen ich Sex hatte – oder für die negativen Gedanken bezüglich der
Person, die ich empfinde oder für ich selbst, weil ich mich wie ein Tier
und nur auf die niedersten Instinkte reduziert empfinde.

Und dabei waren das nicht unbedingt Menschen, die ich nicht mochte.
Aber in dem Moment, wo ich mit ihnen etwas anfing – waren sie für
mich keine Menschen mehr sondern „Verbrauchs- oder Gebrauchs-
gegenstände.

Wer mich mit dem Wissen darum zur Traumfrau erklärt. Na meinentwegen.
Ich fand das machte mich eher zur „Alp“-Tramfrau, schaut man hinter den
Vorhang in meinen Kopf.

Meine Bewertung ist natürlich sehr speziell. Das ist mir klar, aber WEIL
es so ist – bin ich echt froh, dass ich kein Sklave mehr meiner Lust bin.
Weil mir bedeutungsloser Sex nichts mehr bedeutet.

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27 Antworten zu “Bedeutungsloser Sex oder

  1. Da kann ich Dir vollkommen zustimmen – währenddessen war es geil, aber dann war es scheiße, nicht wegen der Frau, sondern meinetwegen. Aber missen möchte ich die Erfahrung nicht, sie macht den Unterschied noch deutlicher.

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    • Die Zeit in der ich mich hab so gehen lassen? Doch die würde ich gerne aus meiner Erinnerung streichen. Die Beziehungen zu Männern, die nicht bindungsfähig oder sagen wir „ängstlich“ waren? Teils teils. Sexuell habe ich sehr viele schöne Erinnerungen aus den letzten 8 Jahren mitgenommen.
      Im Grunde war alles andere darum aber fürn Ar….. und wie ich schon öfters schrieb betrachte ich es als Zeitverschwendung.
      Was vermutlich so auch nicht richtig ist, weil ich durch meine Krankheit eben mehr Zeit und mehr Aufwand benötigte – um auf eine gesündere Bahn zu kommen. Ich wünschte, ich hätte einfach schneller gelernt.

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  2. ..ich gebe zu, ich bin auch ein Alptraum, was das angeht. Während es mich früher nicht belastete, werde ich wahrscheinlich älter, gesetzter, liebender und chronisch eifersüchtig. Schon alleine das würde mich abschrecken, denn was passiert, wenn man sich vielleicht doch verliebt und dann …….PÄÄÄÄNG . Eifersucht, keine Monogamie, gefühlloser Sex, eben das volle Scheiss-Programm. UUUHHHAHAAA

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  3. Es ist gut das du dich verändert hast und die Dinge jetzt siehst wie sie sind.
    Uns erging es anfangs ähnlich bevor wir gemerkt haben, das wir in einer monogamen Beziehung glücklicher sind.

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  4. Interessant, das erklärt Vieles. Und ich kann es auch gut nachvollziehen. Es scheint also mehrere Tendenzen zu geben, was die Wildheit und Tabulosigkeit und das „sich ausprobieren wollen“ bei Frauen angeht. Das ist mir auch bewußt und das ist auch völlig ok so.

    Wovor ich die Damenwelt nur warnen möchte (da ich diese Entwicklung aus meinem Freundeskreis gut kenne, übrigens nicht bei meiner Gattin):

    Mehrere meiner besten Freunde haben in der jeweils beidseitigen Single-Zeit sich in eine wilde und erotisch neugierige Frau verliebt. Dann haben sie ein gemeinsames Leben begonnen, sich für eine gemeinsame Zukunft entschieden und Kinder bekommen. Das in dieser „Kinderzeit“, das wilde und tabulose Sexleben für eine Weile eine Pause einlegen muss ist klar… Aber was tatsächlich darüber hinaus passiert ist, dass aus den wilden tabulosen, sexuell neugierigen Frauen totale „Kuschelsex-Fanatikerinnen“ geworden sind, die Praktiken, die sie früher gerne hatten (z.B. auch mal Analsex) nicht mehr wollen und jede erotische Initiative vermissen lassen (auch anderen Männern gegenüber, da sind wir uns ziemlich sicher).

    Und das ist scheisse, wenn du eine Frau hast, die früher sogar für einen Dreier aufgeschlossen war (noch schlimmer, nicht mit dir) und das jetzt für totalen Quatsch hält, wenn du nur darüber redest, dann wirst du früher oder später heimlich (weil die Kids willst du ja nicht verlieren) fremd gehen. So will es das Gesetz.

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    • Das Gesetz? Genau deshalb bin ich an „den“ Männern auch nicht mehr interessiert. Wenn es das Gesetz so will – dann können sie mich alle mal am Arsch lecken.

      Denn dann wissen sie nicht die tiefe von Gefühlen zu schätzen und verwechseln das mit Geilheit. Die wirklich tollsten sexuellen Erlebnisse
      und sie sind nicht in Kuschelsex gewandelt – sondern ich blieb meiner
      Vorliebe treu (und tatsächlich gehörte nicht zu meiner Vorliebe Sex mit
      mehreren – das war eben wirklich nur reine experimentierlust – oder
      so in Richtung – das muss man mal probiert haben) – na jedenfalls
      der Vorliebe für zum Beispiel Bondage, SM oder dominant-devotem
      Sex bin ich trotzdem treu geblieben.

      Und letzteres funktioniert bei mir auch nur mit Gefühlen… den ohne
      Gefühle hab ich immer das Sagen und die Kontrolle … und dann
      ist es einfach nur schnöder nichtsaussagender Sex. Sex fürs Ego
      um sich für nen kurzen Moment „mal wieder geil und begehrt“
      zu fühlen.

      Dass die Beziehungen, wie du sie oben beschrieben hast
      funktionierten auch auf lange Sicht – wundert mich. Meine Erfahrung
      ist anders. Ich hatte die letzten Jahre hauptsächlich sehr sexlastige
      Partnerschaften. Und die waren nicht von bestand, weil Sex als
      das einzige Bindeglied nämlich nen Scheiß wert ist.

      Guck mal wie die Frau hier am Rand, die sanft die Hand küsst.
      Mir bedeutet das was. Etwas was „Sex alleine“ niemals sein kann.
      Hingabe – tiefe Liebe – und die Überzeugung, ich möchte nur noch
      diesem einen Menschen gehören. Niemand anderem mehr.

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      • Oh ich habe nicht von dir gesprochen, ein bisschen kenne ich ja „deinen Weg“ und deshalb glaube ich auch nicht, dass du dich in einer festen Liebesbeziehung zu einem unerotischen Kuschel-Hausmütterchen wandeln würdest. Das war mehr so ein grundsätzlicher Hinweis von mir, für die Damen, die vielleicht denken, jaja, wilder Sex, das hab ich auchmal probiert, das war ja ganz nett aber jetzt hab ich ja meinen soliden Ehemann und da reicht es doch völlig aus, wenn wir so kuschelig zusammen DVDs gucken und ab und zu unter der Bettdecke mal ein paar Hormone abbauen.

        Das mit ob Sex ohne Liebe funktioniert oder nicht… also ich hab echt nicht ständig irgendwelche anderen Frauen und die wenigen, die ich als „Affairen“ hatte.. die hab ich auf meine Art auch geliebt und ich denke immer noch mit viel Liebe und Zärtlichkeit an die. Und ich glaube eine Frau mit der Neugier auf verschiedene Spielarten der Erotik, da würde es mir schwerfallen, die noch zu betrügen, da würde ich wahrscheinlich wenig Lust dazu verspüren.

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        • Das beruhigt mich ja jetzt doch wieder. Ich fand jedenfalls, und ich glaube, da waren sich meine Männer mit mir einig, qualitativ und auch quantitativ war das nie das Problem. Gut – auf nen Dreier musste man wohl mit mir verzichten. Aber normalerweile wußten das die Herren auch. Nur bei Männern, zu denen ich überhaupt keinen Bezug hatte – hab ich mich dahingehend mal probiert. 😉

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  5. als ich single war, hatte ich ebenfalls großes verlangen nach sex und hab mir auf oft genommen, was ich brauchte. ein kind von traurigkeit war ich nicht, obwohl das vielleicht im nachhinein betrachtet gar nicht stimmt. denn irgendwie hat es mich schon gewurmt, dass ich für keinen der beischlafpartner irgendwie mal mehr war als eben eine bettgeschichte. es wurmte mich selbst bei denen, von denen ich selbst nie was anderes wollte. es ist irgendwie dann doch ein komisches gefühl, nicht liebenswert genug zu sein, für alle. schlimm wurde es immer, wenn ich zu der bettgeschichte hinzu verliebt war, auch das kam vor. und letztlich denke ich, brauchte ich einfach sehr viel körperliche nähe, nicht nur befriedigung. als ich meinen jetzigen mann kennenlernte und er mich in der ersten nacht fest umarmte und so einschlief, hab ich geheult. und festgestellt, dass ich den anderen scheiß nicht mehr will.

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